Vorbeugen ist besser als heilen auch in Sachen Aufteilung der Schutzräume

Sehr geehrte Frau Grossratspräsidentin, werte Staatsräte und liebe Kolleginnen und Kollegen

Der Krieg in der Ukraine macht betroffen. Trotzdem dürfen wir deswegen nicht die Nerven verlieren und neue Forderungen stellen, die schlichtweg unlösbar sind. Im März 2022 hat die Dienststelle für zivile Sicherheit und Militär die Gemeinden angeschrieben und auf die Handhabung der Atomschutzbunker in den Gemeinden hingewiesen. Jede Gemeinde ist dafür verantwortlich, dass für die Bevölkerung genügend Schutzräume zur Verfügung stehen. Die Deckungsquote im Kanton beträgt aktuell 102 %. Es gibt statistisch also derzeit genügend Schutzräume für die Wohnbevölkerung. 

Dieses Postulat verlangt u.a., dass der Kanton sicherstellen muss, dass es für die Walliser Bevölkerung und seine Gäste genügend Schutzraumplätze zur Verfügung hat. Also alle unsere Gäste, die etwa in den Tourismuszentren Urlaub machen, müssen nach dem Willen der Postulanten einen Schutzraumplatz zur Verfügung gestellt bekommen.

Stellen Sie sich das mal vor.

 Zermatt hat 6'000 Einwohner. Die Deckungsquote ist im Dorf erfüllt, wenn gleich viele Schutzräume auch hier inzwischen umgenutzt worden sind. In einer normalen Saison befinden sich 35'000 Gäste in Zermatt. An Silvester 2019 waren sogar 47'000 Personen gleichzeitig in Zermatt. 

Soll jetzt der Staat, oder hier die Gemeinde, für all diese Gäste Schutzräume zur Verfügung stellen? Das ist ein Ding der Unmöglichkeit. Stellen Sie sich mal ein Schutzraum für 40'000 und mehr Leute auf dem Gebiet von Zermatt vor? Das ist schlicht unmöglich. Das ist auch auf Grund der vorhandenen Platzverhältnisse völlig realitätsfremd. Auch auf Bundesebene gibt es keine Weisungen, dass man für Gäste Schutzräume zur Verfügung stellen solle. 

Die Forderung der Postulanten ist realitätsfremd. Ist gar nicht realisierbar und könnte eine Gemeinde wie beispielsweise Zermatt weder platzmässig noch finanziell stemmen. Deswegen ist die Mitte Oberwallis klar für eine Ablehnung dieses undurchdachten Postulats. 

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