Postulat: Berufsschulunterricht in allen vier Landessprachen (als Miturheber)

Bis vor einiger Zeit war es für italienisch sprechende Lernende möglich, die praktische Ausbildung bei einem Walliser Unternehmen zu absolvieren und die Berufsschule im Tessin zu besuchen. Die entstehenden Kosten für die ausserkantonale Berufsschule wurden von der Dienststelle für Berufsbildung übernommen. Zwischenzeitlich hat die Dienststelle ihre Praxis leider geändert und übernimmt diese Kosten nicht mehr. Es wird nur noch Berufsschulunterricht in den beiden kantonalen Landessprachen angeboten. In der Schweiz gibt es vier Landessprachen und somit werden italienisch sprechende Lernende im Wallis benachteiligt - unabhängig davon, ob sie ihren Wohnort im Wallis oder im grenznahen Oberitalien haben.

Die Berufsverbände und die Ausbildungsbetriebe unternehmen grosse Anstrengungen, um Lernende für die jeweiligen Berufe zu begeistern. Trotzdem hat es in verschiedenen Bereichen sehr viele nicht besetzte Lehrstellen. Der bereits vorhandene, akute Fachkräftemangel ist allen bekannt und wird die Walliser Handwerksbetriebe vor sehr grosse Probleme stellen. Aus diesem Grund sollte der Kanton seine Einstellung überdenken und diese Kosten auch für die ausserkantonalen Berufsschulen wieder übernehmen. Genügend und gut ausgebildete Fachkräfte in allen Bereichen sind wichtig für den Kanton und die Walliser Wirtschaft. Die Verantwortung hierfür können nicht alleine die Unternehmen tragen. Der finanzielle Aufwand ist in Bezug auf den künftigen Ertrag sicher eine gute Investition in die Zukunft unseres Kantons.

Im Sinne der Gleichbehandlung aller Schweizer Landessprachen fordern wir den Staatsrat auf, die Kosten für ausserkantonalen Berufsschulunterricht für italienisch und rätoromanisch sprechende Lernende zu übernehmen.

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