Kantonale Strategie zur Reduzierung von Plastikabfällen bei kantonalen Veranstaltungen
Die verlangte Strategie ist falsch! Leider konnte ich mich nicht durchsetzen. Am Beispiel Openair Gampel zeigen sich die Auswirkungen.
Für 100'000 Gäste bräuchten wir Unmengen an Geschirr. Dieses Geschirr muss während dem Festival gereinigt und wieder eingesetzt werden. Dies ist logistisch im Wallis gar nicht machbar. Die nächste Grosswäscherei befindet sich in Bern oder in Lausanne. Macht es Sinn das dreckige Geschirr mehrmals zwischen Wallis und Bern oder Lausanne hin- und herzufahren? Ist das etwa ökologischer? Zudem gibt es keine mobile Waschstrasse, die diese Aufgabe erledigen kann. Ein Mehrwegsystem an einem einmaligen Event in einem dezentralen Gebiet hochzufahren, ist ein absoluter Schwachsinn. Längst sind grössere europäische Städte wieder von Mehrwegbecher weggekommen. So verlangt auch die Politik im Kanton Zürich für die Grossveranstaltungen Streetparade und Zürifäscht kein Einsatz von Mehrwegbechern. Zürich folgt damit dem Openair Gampel. Seit sieben Jahren setzen wir auf ein cleveres Verpfandungssystem und recycelbare Becher. Das Geschirr ist aus Naturfasern hergestellt. Alle verwendeten Rohstoffe sind zu 100% biologisch abbaubar und über ihren Lebenszyklus betrachtet CO2-neutral, unabhängig davon, ob die Produkte letztlich durch Vergärung, Kompostierung oder Verbrennung entsorgt werden. Daneben wird das Geschirr auch verpfandet. D.h. auf jedem Becher wird ein Pfand erhoben. Dies zwingt den Besucher zur Rückgabe des Bechers.
Im Übrigen gilt anzumerken, dass es für die Durchsetzung der Forderungen der Postulanten keinen Staat braucht. Unmittelbare Bewilligungsbehörde von Events sind jeweils die Gemeinden. Jede Gemeinde ist frei in ihrer Entscheidung, dies bei einer allfälligen Erteilung einer Bewilligung zu verlangen.
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